Jugend debattiert
Jugend debattiert fördert…
- Sprachliche Bildung durch Ausbildung in Rede, Gegenrede und Debatte
- Politische Bildung durch Motivation zu politischem Handeln
- Persönlichkeitsbildung durch gegenseitigen Austausch und Perspektivwechsel
- Meinungsbildung durch Auseinandersetzung mit aktuellen Streitfragen
Teilnehmer
Bundesweit findet Jugend debattiert an rund 1.300 Schulen statt. Die FOS/BOS Weilheim ist seit dem Jahr 2004 als Projektschule mit dabei.
Das Projekt
Jugend debattiert fördert seit Jahren sprachliche und politische Bildung sowie Meinungs- und Persönlichkeitsbildung. Jugend debattiert ist das größte privat finanzierte Projekt zur sprachlichen und politischen Bildung in Deutschland.
Die Lehrkräfte werden fächerübergreifend im Debattieren geschult. Mit speziellen Unterrichtsmaterialien ausgestattet, trainieren die Lehrkräfte anschließend die Schülerinnen und Schüler im Unterricht. In der 12.ten Klasse können bei uns die Schülerinnen und Schüler am bundesweiten Wettbewerb teilnehmen, der in zwei Altersgruppen ausgetragen wird (Klassen 8-10 und Jahrgangsstufen 10-13). Der Wettbewerb findet auf Schul-, Regional-, und Landesebene statt. Höhepunkt ist das Bundesfinale, bei dem die besten Debattanten aus ganz Deutschland in Berlin aufeinandertreffen. Ab Regionalebene erhalten Siegerinnen und Sieger als Preise mehrtägige Seminare bei Jugend debattiert-Trainern, die sie auf die jeweils nächste Wettbewerbsebene vorbereiten. Bundessiegerinnen und -sieger werden in das Alumniprogramm von Jugend debattiert und erhalten darüber hinaus ein Stipendium.
Das Debattenformat
In einer Debatte bei Jugend debattiert äußern sich jeweils vier Jugendliche zu aktuellen schulischen und politischen Streitfragenwie: „Sollen öffentliche Plätze videoüberwacht werden?“ Im Wettbewerb dauert eine Debatte 24 Minuten. Jeder erhält zunächst zwei Minuten ungestörte Redezeit, in der er seine Position – Pro oder Contra – darlegt. Es folgen zwölf Minuten freie Aussprache. Für ein Schlusswort steht jedem Teilnehmer eine Minute zur Verfügung. Eine Jury bewertet die Debattanten öffentlich nach Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft.
Schirmherr, Partner, Förderer
Jugend debattiert ist eine Initiative des Bundespräsidenten und steht unter seiner Schirmherrschaft. Partner sind die Hertie-Stiftung, die Robert Bosch Stiftung, die Stiftung Mercator und die Heinz Nixdorf Stiftung sowie die Kultusministerkonferenz, die Kultusministerien und die Parlamente der Länder.
Gute Debatten sind eine Voraussetzung lebendiger Demokratie und eines gelingenden Zusammenlebens in unserer vielfältigen Gesellschaft. Debattieren heißt: Stellung beziehen, Gründe nennen, Kritik vortragen – gegen- und miteinander. Debattanten müssen sich präzise ausdrücken können und einander zuhören.
Debatten beantworten Fragen, wie sie sich überall stellen: in der Familie, im Beruf, in der Politik. Deshalb trainieren jedes Jahr mehr als 135.000 teilnehmende Schülerinnen und Schüler mit Jugend debattiert die gute Debatte.
Am Anfang steht eine Entscheidungsfrage, auf die man nur mit „Ja“ oder „Nein“ antworten kann. Wer mit „Ja“ antwortet, spricht sich für das Gefragte aus („pro“). Wer „Nein“ sagt, wendet sich dagegen („contra“). Eine gute Debatte lebt von gegensätzlichen Ansichten, die sachlich vertreten werden.
Ebenso wichtig wie die Position ist die Begründung. Debatten zielen darauf ab, herauszufinden, welche Argumente am meisten überzeugen. Dafür ist gute Sachkenntnis unentbehrlich.
Warum Debatten Regeln haben
Debatten haben Regeln, damit ein konzentriertes, sachbezogenes Streitgespräch entsteht. Wer den Regeln der Debatte folgt, hört andere an und lernt, seinen Standpunkt fair und sachlich zu vertreten. Die Regeln bei Jugend debattiert sind so reduziert, dass sie auch im Alltag eine wertvolle Orientierungshilfe sind.
Debatte ist ein Modell für Willensbildung in unserer demokratischen Gesellschaft. Denn überall, wo wir als Bürger zusammenkommen, um zu verbindlichen Entscheidungen in praktischen Fragen zu gelangen, wird debattiert. Überall dort, wo wir in Rede und Gegenrede klären, was bei einer wichtigen Entscheidung zu bedenken ist, steigen die Chancen für gute Entscheidungen!
Das Besondere an Debatten ist, dass beide Seiten durch gleichrangige Sprecher vertreten sind. „Pro“ beginnt, „Contra“ hält dagegen. Um sicher zu gehen, dass man sich richtig verstanden hat, erhält jede Seite die Gelegenheit zur Erwiderung.
Wer debattiert, muss Stellung nehmen. Wer Debatten zulässt, zeigt damit an, dass man durchaus verschiedener Meinung sein kann. So viel es auch bedeutet, durch Argumente zu einer Übereinstimmung zu kommen – beim Debattieren hat man immer die Möglichkeit, „Nein“ zu sagen und beim „Nein“ zu bleiben.
- In der Eröffnungsrunde beantwortet jeder Teilnehmer in zwei Minuten die Streitfrage aus seiner Sicht.
- Die Freie Aussprache dauert zwölf Minuten. Hier werden weitere Argumente gebracht und miteinander abgeglichen.
- In der Schlussrunde hat jeder Teilnehmer noch einmal eine Minute Zeit, die Streitfrage ein zweites Mal zu beantworten: diesmal im Lichte all der Argumente, die er gehört hat.
Debattiert wird jeweils zu viert: Zwei Personen antworten mit „Ja“ und sprechen sich für das Gefragte aus („pro“), zwei antworten mit „Nein“ sprechen sich gegen die Maßnahme aus („contra“).
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Schulwettbewerb 2021/22 – Finale
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Am 25. Januar 2022 debattierten die Finalisten
des Schulwettbewerbs die Frage:
„Sollen ab 16 Jahren Körpermodifikationen
auch ohne Zustimmung der Eltern
erlaubt sein?“